Sonntag, 11. Mai 2008

Tag 01: Tokyo, Sau-Wetter, Wiedersehen und sonstiges




Tag 01 ist fast rum. Skurril, wie zu erwarten war. Kaum steige ich in die Servicewüste Lufthanse 710 in Frankfurt ein, winkt mir gleich die japanische Chefin der Bibliothek der Japanologie HD zu. Nachdem ich es geschafft hatte, 1999 einen Haßlocher im Zentrum Tokyos zu treffen, wundert mich das auch nicht mehr... Amüsant. Und wie das weitere Schicksal so will, setzt sich eine Moskauerin neben mich, die seit 15 Jahren in Japan lebt und Chefin einer Kosmetikfirma in Yokohama ist. Sehr nette Frau, sehr geiler russischer Akkzent, SCHLAF ADEEE!

Stichwort Servicewüste: Ich frage die Stewardess, ihres Zeichens Japanerin, auf Japanisch, was meine rein japanische Umgebung mit Grinsen wahrnahm, nach der "Asahi Shinbun" (große Tageszeitung). Sie glotzt wie eine schwangere Kuh und antwortet lediglich "no". Sonst nichts. Dann verweise ich auf die "Yomiuri shinbun" in ihrere Hand, die ich dann bekommen mit einem Ausatmen. "The best way to fly". Yeah, right.

Gut, mit kaum Schlaf nach Narita rein. Und es geschieht wie immer das, was immer geschieht: Textet man die Zollbeamten auf Japanisch zu, machen sie große Augen, man kriegt 10x das berühmte "heeeeeee?" (--> Stimme am Ende klimatisch nach gaaaanz oben) und wird nicht gefilzt. Vor allen Dingen, wenn man sagt, daß man Kulturstpipendiat mal war. Ich hätte eine Kalschnikow nach Japan einführen können. Heeeee?

Hotel genial. Sehr freundlich. Ab in die Stadt. Wie auf dem Foto zu sehen ist, kein gutes Wetter. Aber nach knapp drei Stunden das Gefühl, eigentlich nie aus Toko draußen gewesen zu sein in all den drei Jahren. Wuselig, wie immer völlig überfüllt, neue Plakate mit den alten Verhaltensregeln ("Zupf dir die Augenbrauen zuhause, nicht in der U-Bahn" etc.), verwirrt aussehende Modeopfer in Aoyama (da stammt das Foto her) und Bomben-Essen. Abends dann die erste echte japanische Kneipe mit Jonathan und Marc, die ich seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen habe.


Und kein eniziges Mal das Gefühl, etwas vermisst zu haben. Das ist eigenartig. Daß nichts fremd ist, ist klar. Aber auch sonst nichts. Normalität?

Tag 02 folgt. Schlafmangel nachholen.

2 Kommentare:

Elke Wilmsmann hat gesagt…

... na Gott oder wem auch immer sei Dank Du bist gut gelandet ... ich frage mich nach Deinem ersten Bericht ob Du "wieder zuhause?!" bist .... mir würde es auf Bali wohl ähnlich gehen ...
Wir sind hier übrigens "Europameister" ... bestes Wetter in Europa ... bilderbuchmäßig ...
freu mich auf weitere Berichte ...
Lieben Gruß
Elke

Christian Numrich hat gesagt…

Der zweite Bericht ist schon da. Du kennst das Gefühl also! Was das Wetter anbelangt, können wir wohl eher mit Skandinavien konkurrieren. Brrrr